Mundhygienemittel
Das Angebot an Zahn- und Mundpflegemitteln ist fast unüberschaubar; die Werbung preist die jeweiligen Firmenprodukte mit den höchsten Vorzügen an, häufig auf dem Niveau einer Waschmittelreklame.
Es gibt verschiedene Zahnputztechniken beim Gebrauch der Handzahnbürste (z.B. nach Bass, Stillmann oder Charters), welche sich im Ansetzen der Zahnbürste und in ihrer Bewegungsrichtung unterscheiden; über den Vorzug dieser oder jener Methode gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Lassen Sie sich von Ihrer DentalhygienikerIn die für Sie am besten geeignete Technik instruieren.
Vor dem Zähneputzen sollte der Mund mit Wasser gründlich ausgespült werden, um so frische Speisereste schon vor der eigentlichen Reinigung zu entfernen. Nach der Aufnahme von sauren Speisen und Getränken wird empfohlen, noch einige Zeit mit dem Putzen zu warten.
Zahnbürste
Die Zahnbürste ist nach wie vor das wichtigste Instrument zur persönlichen Mundhygiene. Bezüglich Effizienz der Zahnreinigung spielt der Benutzer „Faktor Mensch“ die grösste Rolle. Ein Grossteil der Patienten schrubbt seine Zähne nach wie vor unverdrossen mit kräftigen Horizontalbewegungen.
Dazu sind konventionelle Zahnbürsten, mit flachen dichten Borstenfelder am ungeeignetsten. Sie haben eine geringere Reinigungswirkung zwischen den Zähnen und verursachen an Weich- und Hartgewebe erosive und abrasive Schäden. (chemische – und mechanische Abnützung)
Es empfiehlt sich Borsten aus Kunststoff zu verwenden, die an den Enden abgerundet sind. Keine Naturborsten, da diese von ihrer Struktur her Bakterienträger sind!
Ebenso wird vor zu harten Borsten abgeraten, da diese ebenfalls Schäden an dem relativ weichen (Dentin) Zahnbein anrichten können.
Etwa alle zwei Monate sollte die Zahnbürste gewechselt werden, da die Borsten verbraucht sind und ihre ausgefransten Enden das Zahnfleisch verletzen können. Bei grippalen Erkrankungen, sollte die Zahnbürste beim Ausbruch des Virus und nach der Genesung wechseln.
Wichtige Tipps um Infektionskrankheiten zu vermeiden:
- benutzen Sie immer nur Ihre eigene Zahnbürste
- lassen Sie ihre Zahnbürste aufrecht in einem Behälter trocknen und vermeiden Sie den Kontakt zu anderen Zahnbürsten
- wechseln Sie Ihre Zahnbürste vor und nach grippalen Infekten aus.
Elektrische Zahnbürsten
Oszillierende Zahnbürsten: Trisa, OralB braun professional, Colgate Actibrush
Motiviert sehr zur Mundpflege, besonders bei Kindern, indem sie deren Spieltrieb unterstützt. Durch farbig gekennzeichnete Aufsteckbürsten für die ganze Familie geeignet; für Kinder gibt es spezielle Kinderzahnbürsten.
Untersuchungen zeigen eindeutig die Überlegenheit von elektrischen Bürsten gegenüber den Handzahnbürsten; für alte und behinderte Patienten das Mittel der Wahl. Bei oszillierenden/rotierenden Bürstenköpfe (meist rund) sollten die Instruktionen der DentalhygienikerIn oder des Zahnarztes genau befolgt werden. Denn durch falsche Putztechniken, können an Zahnhart- und Weichgewebe irreversible Schäden entstehen.
Schallzahnbürsten
Sonicare (Philips), Sonicmax (Waterpik), Sonic Complete (Oral B)
Als Weiterentwicklung der elektrischen Zahnbürste sind die elektronischen «High-Tech»-Schallzahnbürsten zu verstehen. Statt eines konventionellen Elektromotors arbeiten diese Reinigungsgeräte mit Schallenergie im Hochfrequenzbereich und sind so mit 30000 Bewegungen/Minute 10- mal schneller als eine elektrische und 100-mal schneller als eine Handzahnbürste. Das Zahnfleisch reagiert auf die wechselnden Druckveränderungen des Schalls mit einem erhöhten Ionenaustausch und wird durch diese «Zellaktivierung» intensiver versorgt. Ebenso verwandelt sich durch diesen Effekt die Zahnpasta in einen aktiven Schaum, der auch schwer zugängliche Stellen erreicht. Daraus resultieren:
- eine deutliche Reduktion von Bakterien, Plaque und Zahnfleischentzündungen.
- eine hervorragende Entfernung von Verfärbungen durch Nahrungs- und Genussmittel (z.B. Tee, Kaffee, Nikotin, Rotwein) bei geringer Abrasivität im Vergleich zu konventionellen Reinigungsmethoden
Interdentale Reinigungsmittel
Die Auswahl an interdentalen Reinigungsmittel hat mittlerweile ein beachtliches Spektrum erreicht. Zahnseide, Superfloss, Zahnholz, Interdentalbürsten, Brushsticks, Interspace und viele mehr.
Die Reinigung der Zahnzwischenräume sollte etwa ab einem Alter von 12 Jahre regelmässig stattfinden. Dadurch verringert man sowohl die Kariesanfälligkeit als auch Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodont) mit allen Folgen. Da es bei den Produkten grosse Unterschiede gibt, sollte man sich unbedingt durch eine Fachperson beraten lassen.
Zahnpasten
Die meisten Zahnpasten erfüllen heute sowohl kosmetische als auch prophylaktische Aufgaben und tragen zur Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches, wie auch zur Pflege der Mundschleimhäute bei. In der Fachliteratur werden eine Vielzahl von prophylaktischen und therapeutischen Wirkstoffen vor allem gegen Karies, Zahnfleischentzündung, Zahnsteinbildung und Zahnhalsüberempfindlichkeit vorgeschlagen und auch mehr oder weniger erfolgreich in Zahnpasten beigefügt.
Zahnpasten zur Kariesprophylaxe enthalten Fluoride, die in den letzten 10 bis 15 Jahren wesentlich dazu beitrugen, den Kariesbefall insbesondere bei Kindern zu verringern. Die Anti-Karies Wirkung einer Zahnpaste verbessert sich, wenn nur ausgespuckt und nicht ausgespült wird.
Die Abrasionskraft bezeichnet den Schädigungsgrad (Abtragung von Zahnhartsubstanz) durch Pasten-Putzkörper (Scheuermittel). Die Abrasion einer Zahnpaste wird in einer standardisierten Putzmaschine anhand des abgescheuerten radioaktiven P32-Isotops aus Dentin bestimmt. Das Resultat wird als sogenannter RDA (Relative Dentin Abrasion)-Wert angegeben.
Patienten/Innen ohne freiliegende Dentinoberflächen (Zahnhälse), ohne Zahnfleischverletzungen und ohne Verfärbungen können mit der Paste ihrer Wahl reinigen (optimale Putztechnik vorausgesetzt).
Patienten/Innen ohne freiliegende Dentinoberflächen, ohne Zahnfleischerkrankungen, aber mit Verfärbungen können gelegentlich etwas abrasivere Zahnpasten anweden. In Kombination mit einer Schallzahnbürste sogar regelmässig.
Patienten/Innen mit freiliegenden Dentinoberflächen, ohne Zahnfleischerkrankungen und ohne
Mundspülungen
Den Traum, allein mit einer kurzen Mundspülung Karies und Parodontitis verhindern zu können, haben die Forscher bisher noch nicht erfüllen können. Aber immerhin haben sie eine ganze Reihe unterschiedlicher Mundwasser entwickelt, mit denen man seine Zahnhygiene unterstützen, mögliche Krankheitskeime unterdrücken oder einfach nur den Atem verbessern kann.
Achtung: viele kosmetischen Mundwasser enthalten Alkohol. Der Alkoholgehalt kann bis zu 30% betragen! Alkohol dient zur Desinfektion und Konservierung des Mundwassers. Für Kinder gibt es alkoholfreie Mundwasser (auch z.B. für "trockene Alkoholiker" sinnvoll).
In den meisten Produkten sind spezielle Fluoride enthalten, z.B. eine Kombination von Zinnfluorid und Aminfluorid. Diese Wirkstoffe lockern sogar nachweislich die Zahnbeläge und hemmen die Neubildung. Mundwasser, die unter Hinweis auf den Inhaltsstoff Fluorid (in welcher Fluorid-Wirkstoffkombination auch immer) kariesvorbeugend sein sollen, müssen mindestens 0,025% Fluorid (250 ppm) enthalten, um eine Wirkung erreichen zu können.
Wer Äpfel, saure Drops, Früchte und Säfte liebt, sollte sich nach dem Genuss nicht sofort die Zähne putzen: Die Säure hat den Schmelz vorübergehend angegriffen, mit der Zahnbürste können kleinste Partikel herausgebürstet werden. Besser: Mundspülung mit fluoridhaltigem Mundwasser!
Zahnfleischpflegende Mundspülungen
Die Inhaltsstoffe in den Mundspülungen zur Zahnfleischpflege können Entzündungssymptome lindern, aber die Entzündung selbst nicht zum Abheilen bringen. Also Vorsicht: Solche Mundspülungen können in falscher Sicherheit wiegen, weil sie die tatsächlichen